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Rathaus-Echo: Andrea Blacha

Prüfung der Bewerbung für die Landesgartenschau 2026/2029.
Die Corona Pandemie verfolgt uns nun fast seit einem Jahr und wie schon im April 2020 treffen wir
uns als CDU Ratsmitglieder und sachkundige Bürger nun wieder – wie schon im letzten Lockdown –
digital zu unseren Fraktionssitzungen. Aus unserem Homeoffice senden wir Ihnen ein frohes neues
Jahr, Gesundheit, Glück und vor allem die Geduld und die Kraft die kommenden, sicherlich noch
beschwerlichen Wochen, zu bestehen und überstehen.

Wir sind nun in der digitalen Sitzungswelt routinierter und neben den Fragen, die sich mit den kurzund mittelfristigen Themen in unserer Stadt beschäftigen, wird auch über langfristige Möglichkeiten,
die der Entwicklung der Stadt strategisch und wirtschaftlich dienen könnten, nachgedacht. Eine
zentrale Fragestellung muss dabei immer wieder sein, wie wir die Voraussetzung für eine weiterhin
starke, lebendige und attraktive Innenstadt und Ortsteile für unsere Bürger, aber auch für die
Menschen aus dem Umland und als Anziehungspunkt für Touristen schaffen. Wie generieren wir
Fördermittel um Projekte zu finanzieren, die wir aus unseren eigenen Mitteln nicht stemmen
können? Welche Chancen bieten sich uns?

Eine Chance könnte die Bewerbung um die Landesgartenschau 2026 oder 2029 sein.
Landesgartenschauen helfen den Städten in NRW seit mehr als 30 Jahren bei der Umsetzung von
Konzepten zur Bewältigung der demografischen Entwicklung, dem Klimawandel sowie der
Standortprofilierung und leisten einen Beitrag zu einer sozialorientierten, alters- und
behindertengerechten, integrierten und integrativen Stadtentwicklungspolitik. Bereits im Jahr 2011
hat sich die Stadt Warendorf um die Ausrichtung der LGS 2017 beworben, leider konnte sich der
Mitbewerber Bad Lippspringe knapp durchsetzen.

Einige Ziele der damaligen Bewerbung stehen mittlerweile vor der Umsetzung. So stehen mit dem
Planfeststellungsbescheid zur Emsrenaturierung West und mit der Einleitung des
Planfeststellungsverfahrens zur Emsrenaturierung Ost große ökologische Veränderungen bevor. Hier
werden naturnahe innerstädtische Gewässer geschaffen, die den Menschen vor Ort ermöglichen, die
Ems ganz neu zu erleben. Das Baugebiet „In de Brinke“ befindet sich in der Erschließung und wird
auch durch Radwege entlang der Ems erreichbar. Die Warendorfer Position zur Nachnutzung der
Industriebrache „Brinkhaus“ ermöglicht unterschiedlichste Funktionen und Nutzungen des Emsufers.
Das integrierte Stadtentwicklungskonzept ist in der Umsetzungsphase – der Markplatz ist schon
saniert – und wird der Altstadt in den nächsten Jahren neuen Glanz verleihen.

Wir sind uns bewusst, dass Rat und Verwaltung gerade in Zeiten der Corona Pandemie und
drohenden Einbrüchen bei den städtischen Steuereinnahmen sowie dem anspruchsvollen
Investitionspaket für die nächsten Jahre die finanziellen Risiken einer solchen Veranstaltung nicht aus
dem Blick verlieren dürfen. Pro und Contra sind bei der Prüfung sorgfältig abzuwägen um am Ende
eine politische Meinungsbildung und Entscheidung zu ermöglichen.

Andrea Blacha